Ziel ist es, dass das emotionale Erfahrungsgedächtnis den digitalen Neuerungen zustimmt, im Sinne von „Das mag ich!“
Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit dem Zürcher Ressourcen Modell. Entwickelt wurde diese Methode für die Universität Zürich von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause. Es ist ein ressourcenorientiertes Selbstmanagement-Training. Es beruht auf neuesten neurobiologischen Erkenntnissen und wird laufend durch wissenschaftliche Begleitung auf seine nachhaltige Wirkung hin überprüft.
Es bezieht systematisch kognitive, emotive und physiologische Elemente in den Entwicklungsprozess mit ein. Durch eine abwechslungsreiche Folge von systemischen Analysen, Coaching, theoretischen Impulsreferaten und interaktiven Selbsthilfetechniken entwickeln und erweitern die Teilnehmenden ihre Selbstmanagementkompetenzen.
Wir setzen das ZRM zur Arbeit mit Widerständen ein. In dem eintägigen Workshop gehen wir in den vier folgenden Schritten vor.
1. Schritt: ZRM Zielpyramide
2. Schritt: Widerstandsarbeit mit der Affektbilanz
3. Schritt: Motivation freisetzen mit Motto-Zielen
4. Schritt: Ungewissheit kontrollieren mit dem Situationstypen-ABC
Die ZRM-Zielpyramide zeigt, dass Ziele auf zwei Ebenen integriert werden müssen:
1. auf der rationalen Ziel-Ebene und
2. auf der Haltungsebene.
Wird ein Ziel nur auf der Verstandesebene, der Ratio gebildet, wirkt es nicht unterstützend und damit nicht motivierend. Es wird eher als Belästigung empfunden. Jeder kennt das, auf der rationalen Ebene weiß ich, dass ich mich mehr bewegen sollte, aber ich habe einfach mehr Lust auf der Couch zu liegen und mich stört das schlechte Gewissen, dass mir mein Verstand macht.
Ziel ist es also, ein Ziel auf der Haltungsebene zu entwickeln.
Die Affektbilanz hilft bei der Identifikation der größten Widerstände. Diese wirken auf unbewusster Ebene und hemmen den Anpassungswillen und eine dauerhafte Verhaltensänderung.
Sind die Widerstände identifiziert, werden Sie im nächsten Schritt konkret bearbeitet.
Das Mottoziel wird auf der Haltungsebene mit Hilfe des Unbewussten entwickelt. Dies erfolgt sehr individuell über entsprechendes Bildmaterial und dem zu überwindenden Widerstand.
Die Studie „Turning duty into joy, Optimierung der Selbstregulation durch Mottoziele“ hat bewiesen, dass die Methode im Vergleich zum Einsatz von S.M.A.R.T.-Zielen wesentlich wirkungsvoller ist. Mottoziele erzeugen eine signifikant stärkere Zielbildung und stärkere Realisierbarkeit als S.M.A.R.T.-Ziele.
Mottoziele wirken im Gegensatz zu S.M.A.R.T.-Zielen im Unbewussten und verändern daher das Erleben und Verhalten.
Wir nutzen daher das Mottoziel, um es Mitarbeitern zu ermögliche, die Ziele der Digitalisierung zu ihren individuellen Zielen zu machen, indem sie über das emotionale Erfahrungsgedächtnis entwickelt werden.
Mit dem Situationstypen-ABC wird zum Abschluss in einer Selbst-Coaching-Phase, die Basis für die langfristige Wirkung des Mottoziels geschaffen und eine nachhaltige Verhaltensänderung eingeleitet. Dabei lernen die Mitarbeiter, wie sie weiter üben und das Mottoziel auch in schwierigen und unvorhersehbaren Situationen zur Anwendung kommt.
Am Ende geht jeder Teilnehmer mit einem konkreten Mottoziel und vielen Hilfsmitteln aus dem Workshop. Häufiges Feedback nach ein bis zwei Wochen ist: „Es geht alles irgendwie einfacher und leichter.“
Quellen:
Vahs D. (2012), Organisation: Ein Lehr- und Managementbuch. Stuttgart: Schäffer-Poeschel https://zrm.ch/
Adlmaier-Herbst, G.; Storch, M.; Storch, J.; Breiter, A. (2018), Change-Management – so klappt’s!
Stroch, M.; Kraus, F. (6. Auflage, 2012), Selbstmanagement ressourcenorientiert Turning Duty into joy, Dissertationsstudie von lic.phil. Julia Webder, Universität Osnabrück